Christ: Corona darf keine Generation von Bildungsverlierern erklären

(c) Hildegard Esser v.l.n.r.: Bier, Cremerius, Christ, Schumacher

Am vergangenen Samstag hat sich der Unternehmer Harald Christ aus der aktiven Politik zurückgezogen. Auf dem Bundesparteitag in Berlin stand er nicht mehr zur Wahl als Bundesschatzmeister der FDP zur Verfügung. Nun will er sich wieder mehr um sein Unternehmen kümmern, inhaltliche Impulse zur Bildungspolitik setzen und Zeit für seine Stiftung „Demokratie und Vielfalt“ aufbringen.

Gestern kam er dann zu einer rund zweistündigen Lesung ins Fräuleinswunder, um aus seinem neuen und kürzlich von Christian Linder vorgestellten Buch: „Zukunftsfest – Wie wir die Chancen der zwanziger Jahre nutzen müssen“ vorzulesen und sich mit den Gästen darüber auszutauschen. Bevor er zur FDP wechselte, war er mehr als 30 Jahre aktiver Sozialdemokrat und als Schattenwirtschaftsminister von SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier gesetzt. „Ich habe keine meiner Position aufgegeben oder verändert. Der immer weitere Linksrutsch der SPD ließ mir keine andere Wahl als die SPD zu verlassen“, so Christ. Nach einer kurzen parteipolitischen Auszeit engagierte er sich bei den Freien Demokraten. Sein Vater arbeitete am Fließband bei Opel. Er habe hart gearbeitet in seinem Leben und Chancen genutzt. Sein eigener Lebensweg erklärt auch die Motivation seines gesellschaftspolitischen Engagements: „Aufstieg ermöglichen und Chancen geben sind mir Lebensaufgaben geworden“.

Er rief dazu auf weiter massiv in Bildung zu investieren: „Die Fehlentwicklungen versäumter Investitionen in Bildungspolitik werden erst nach Jahrzehnten volkswirtschaftlich sichtbar und dann sehr teuer für alle“, so Christ. Die Kinder und Jugendlichen seien insbesondere Leidtragenden der letzten Coronajahre gewesen. „Wir brauchen weiter massive Investitionen in Bildung. Auch digitale Bildung muss weiter professionalisiert werden. Damit Menschen alle Potentiale entfalten können und ihren Platz in der Gesellschaft finden. Wir dürfen uns nicht an dieser Generation schuldig machen und sie zu Bildungsverlierern werden lassen“.

Statt des üblichen Gastgeschenks an den aus Berlin angereisten Autor überreichte der FDP Stadtverbandsvorsitzende und FDP-Landtagskandidat Markus Schumacher gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Jungen Liberalen Grevenbroich Niclas Bier, einen Spendencheck in Höhe von 100 Euro für die Harald Christ Stiftung für Demokratie und Vielfalt.